Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) Christine Lagarde lässt Spekulationen um eine Spitzenkandidatur bei den Europawahlen im Mai unkommentiert. Die 58-Jährige wollte sich am Dienstag in Brüssel nicht zu der Frage äußern, ob sie als Spitzenkandidatin der europäischen Konservativen (EVP) bei der Europawahl bereit steht. Lagarde sagte bei der Vorstellung ihres neuen Buches in Brüssel: «Also ganz ehrlich, das ist nicht unser Fokus, nicht mein Fokus heute.» Die ehemalige französische Finanzministerin ist seit 2011 Direktorin des IWF in Washington.
Offiziell will die EVP ihren Topkandidaten auf einem Kongress Anfang März in Dublin küren. Sollte die Französin diese Aufgabe erhalten, hätte sie gute Chancen, auch Präsidentin der EU-Kommission und damit Nachfolgerin von José Manuel Barroso zu werden. Interesse an dem Posten des Kommissionspräsidenten haben von Seiten der EVP bereits Luxemburgs Ex-Premier Jean-Claude Juncker und EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier bekundet.
Bei einer Pressekonferenz in Brüssel mahnte Lagarde zu weiteren Arbeitsmakrtreformen in Europa. Nicht Jobs, sondern Arbeitnehmer in Europa müssten geschützt werden, so Lagarde. Das Arbeitslosengeld müsse Menschen auffangen und gleichzeitig dazu ermutigen, einen neuen Job zu suchen. Christine Lagarde ist seit 2011 Direktorin des IWF. Davor war sie französische Finanzministerin.
dpa/vrt/okr - Bild: Eric Piermont (afp)