Am dritten Jahrestag zum Beginn der Revolution gegen den ehemaligen ägyptischen Machthaber Mubarak verschärft sich die Situation: In der Hauptstadt Kairo ist die Polizei am Samstag mit Tränengas gegen hunderte Demonstranten vorgegangen. Anhänger des gestürzten, islamistischen Präsidenten Mursi warfen Steine und Brandsätze auf die Sicherheitskräfte. Das Gesundheitsministerium bestätigte, dass dabei vier Regierungskritiker umgekommen seien.
Auch Unterstützer des Militärs versammelten sich in Kairo. Zuvor war in der Hauptstadt wieder ein Bombenanschlag auf ein Polizeigebäude verübt worden. Bei der Explosion wurde ein Mensch verletzt.
Im Norden der Halbinsel Sinai stürzte ein Hubschrauber der Armee ab. Nach Angaben von Augenzeugen soll er beschossen worden sein - fünf Soldaten seien ums Leben gekommen.
Bereits am Freitag waren in Kairo mehrere Bomben explodiert, dabei kamen mindestens sechs Menschen ums Leben. Die Attentate ereigneten sich in der Nähe von zwei Polizeiwachen sowie einer U-Bahnstation und eines Kinos. Zu den Anschlägen am Freitag bekannte sich eine islamistische Gruppe, die Al-Kaida nahesteht. Sie riet allen Muslimen davon ab, sich am Samstag in der Nähe von Sicherheitsbehörden aufzuhalten. In anderen Städten kam es zu Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und der Polizei, weitere 14 Menschen starben. Die USA, die Vereinten Nationen und die Europäische Union beobachten die Entwicklung mit Sorge. Sie verurteilten die Gewalt aufs Schärfste und riefen die Ägypter zur Zurückhaltung auf.
In Deutschland forderte derweil das Auswärtige Amt deutsche Touristen auf, in ihren Hotels zu bleiben. Das Ministerium warnte zudem vor Reisen ins Umland.
belga/br/dlf/dpa/dradio/jp/sd - Bild: Khaled Kamel (afp)
Die Ereignisse der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Arabische Welt noch nicht reif ist für die Demokratie. Man wollte Demokratie und bekam Chaos und Gewalt. Logische Konsequenz werden erneute Diktaturen sein.
Ein funktionierende Diktatur ist manchmal besser als eine nichtfunktionierende Demokratie.