Die Syrien-Friedensverhandlungen in Genf sollen am Samstag mit einem ersten direkten Gespräch zwischen den Bürgerkriegsparteien fortgesetzt werden. Das sagte UN-Vermittler Lakhdar Brahimi am Freitag vor der Presse in Genf. Am Freitag hatte Brahimi getrennte Gespräche mit den Delegationen der Regierung und der Opposition geführt.
«Wir haben nie gedacht, dass dies ein einfacher Prozess sein würde», sagte der algerische Diplomat. Er betonte: «Das ehrgeizige Ziel dieses Prozesses ist es, Syrien zu retten.»
Die Gespräche werden laut Brahimi auch am Sonntag weitergehen. «Niemand wird am Samstag abreisen und auch am Sonntag nicht», stellte der UN-Vermittler fest. Die syrische Regierungsdelegation hatte am Freitag gedroht, am Samstag abzureisen, falls die Opposition bis dahin nicht zu direkten Gesprächen bereit sein sollte.
Die Oppositionellen hatten am Freitag gefordert, die von Präsident Baschar al-Assad nach Genf geschickte Delegation solle schriftlich versichern, dass sie die Genf-1-Vereinbarung als Grundlage für die Verhandlungen akzeptiere. Diese Vereinbarung vom Juni 2012 sieht unter anderem einen Waffenstillstand und die Bildung einer Übergangsregierung vor.
USA fordern Assad zum Rücktritt auf
Vor den ersten direkten Verhandlungen der Konfliktparteien im syrischen Bürgerkrieg haben die USA Präsident Baschar al-Assad zum Rücktritt aufgefordert. Assad könne «nicht Teil der Zukunft Syriens sein», sagte US-Außenminister Kerry heute vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos.
Assad habe sein Land in eine furchtbare Lage gebracht und schwere Verbrechen verübt. Je länger der Bürgerkrieg in Syrien anhalte desto größer werde die Gefahr, dass Syrien zerfällt. Ein militärisches Eingreifen der USA lehnte Kerry erneut ab.
dpa/cd - Bild: Fabrice Coffrini (afp)