Drei Wochen nach den Terroranschlägen in Wolgograd haben sich russische Islamisten zu der Tat bekannt. Zugleich riefen sie zu Attentaten während der Olympischen Winterspiele im Februar in Sotschi auf. Es gehe um "Rache" für den Tod von Muslimen in Afghanistan und anderen Ländern, hieß es in einem im Internet veröffentlichten Drohvideo.
Die aus dem Nordkaukasus stammenden Extremisten warfen dem Kreml eine brutale Besatzungspolitik in dem südrussischen Konfliktgebiet vor. "Ihr habt eure Truppen auf unser Land geschickt, und wir haben unsere auf Gegenbesuch (in Wolgograd) geschickt", hieß es. Die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau prüfe den Clip, berichtete die Tageszeitung "Iswestija" am Montag auf ihrer Internetseite. Bei den Anschlägen in Wolgograd waren mindestens 34 Menschen getötet worden.
In dem fast 50 Minuten langen Film rufen zwei russisch sprechende Männer mit Kalaschnikow-Sturmgewehren in der Hand zu Anschlägen auf die am 7. Februar beginnenden Winterspiele auf. Die Terroristen sind nach eigenen Angaben die Selbstmordattentäter von Wolgograd Ende Dezember. In dem Clip ist zu sehen, wie Sprengsätze an ihren Körpern befestigt werden. Dem Video zufolge gehören die Männer zur Gruppe Wilajat Dagestan, die für einen "Gottesstaat" im Nordkaukasus kämpft und Verbindungen zur Organisation Ansar al-Sunna im Irak haben soll.
Sie berufen sich auch auf den tschetschenischen Islamistenführer Doku Umarow, der ebenfalls mit Anschlägen auf Olympia gedroht hatte. Die Spiele in Sotschi müssten mit allen Mitteln verhindert werden, "die Allah erlaubt", hatte der als "Russlands Bin Laden" bezeichnete Umarow in einem Anfang Juli 2013 veröffentlichten Drohvideo gesagt.
Bei einem Anti-Terror-Einsatz in Dagestan töteten unterdessen Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben mindestens drei Islamisten. Die Terrorverdächtigen hatten sich in der Hauptstadt Machatschkala in einem Haus verschanzt, bevor Spezialeinheiten das Gebäude stürmten, teilte das Anti-Terror-Komitee nach Agenturberichten am Montag in Moskau mit. In der bergigen Vielvölkerregion kommt es immer wieder zu blutigen Gefechten zwischen Extremisten und kremltreuen Einheiten.
dpa/mh/sh - Archivbild: str/afp