Auf der geplanten Syrienkonferenz in der Schweiz sollen die Bürgerkriegsparteien nach russischen Angaben mehrmals direkt miteinander sprechen. Das kündigte Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit seinem iranischen Kollegen Mohammed Dschawad Sarif in Moskau an. "Niemand weiß, wie viel Zeit benötigt wird", sagte Lawrow der Agentur Interfax zufolge. Die Friedenskonferenz soll am 22. Januar in Montreux am Genfer See beginnen.
Kremlchef Wladimir Putin betonte, Russland werde alles dafür tun, damit das Treffen den Dialog fördere und das "sinnlose Blutvergießen" beende. "Wir erwarten, dass alle Seiten teilnehmen und einen positiven Beitrag zur Lösung des Konflikts leisten", sagte Putin bei einem Empfang neuer Botschafter im Kreml.
Lawrow forderte erneut mit Nachdruck, dass der Iran bei der Konferenz vertreten sein müsse. Sarif betonte, Teheran sei dazu bereit und stelle keine Bedingungen. Der Iran werde aber auch seinerseits keine Forderungen für eine Teilnahme akzeptieren. Sarif sollte später von Putin empfangen werden. Russland, der Iran und Syrien pflegen traditionell enge Beziehungen.
Die syrische Opposition macht Vorbehalte gegen eine Teilnahme des Irans geltend, weil die Führung in Teheran nicht unparteiisch ist, sondern das Assad-Regime stützt. Der iranische Minister war gemeinsam mit seinem syrischen Kollegen Walid al-Muallem in einem Flugzeug nach Moskau gereist. Eine gemeinsame Initiative der engen Partner mit Blick auf die geplante Konferenz in Montreux und Genf sei nicht vorgesehen, sagte Lawrow. Er will sich an diesem Freitag mit al-Muallem treffen.
Die Gespräche in der Schweiz würden von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon eröffnet, kündigte Lawrow an. Am 22. Januar sei dann lediglich eine erste Diskussion der Außenminister geplant, an der "natürlich" auch syrische Vertreter teilnähmen.
Russland kündigt Gespräche zwischen syrischen Bürgerkriegsgegnern an
dpa/jp - Bild: Kirill Kudryavtsev (afp)