Im Krisenland Südsudan sind bei einem Fährunglück vermutlich mehr als 200 Flüchtlinge ertrunken. Sie kamen aus der umkämpften Stadt Malakal und wollten den Nil überqueren, um sich in Sicherheit zu bringen. Das berichtet ein lokaler Radiosender auf seiner Internetseite.
Das Unglück ereignete sich bereits am Sonntag. Die völlig überfüllte Fähre habe sich zu einer Seite gelehnt und sei umgekippt, sagte der Lokalpolitiker und Augenzeuge Majok James. «Die Menschen haben versucht, sich an den Seiten des Bootes festzuhalten, aber nur zwei von ihnen und der Kapitän haben es lebend ans Ufer geschafft», erklärte James.
Zuvor hatten Rebellen, die Ex-Vizepräsident Riek Machar anhängen, mitgeteilt, sie seien im Begriff, Malakal «innerhalb von 24 Stunden» zu erobern. Die Stadt liegt im Norden an der Grenze zum Sudan.
Im Südsudan toben seit Mitte Dezember schwere, ethnisch motivierte Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Hunderttausende sind auf der Flucht.
dpa/est