Nach dem Eklat um die Ernennung des serbischen Bürgermeisters Krstimir Pantic in Nordkosovo müssen die Serben erneut wählen. Das berichteten die Zeitungen am Montag übereinstimmend in Belgrad und Pristina. Die formelle Entscheidung werde noch im Laufe des Tages durch die albanisch geführte Kosovo-Regierung fallen.
Pantic hatte sich geweigert, in der Stadt Mitrovica seine Ernennungsurkunde zu unterschreiben, weil sich auf ihr das Kosovo-Staatswappen befand.
Die Kommunalwahl Ende letzten Jahres sei ein großer Betrug gewesen, sagte Pantic der Belgrader Zeitung «Novosti». Er erwarte jetzt, dass das von der EU in monatelanger Arbeit vermittelte Abkommen zwischen Serbien und dem fast nur noch von Albanern gewohnten Kosovo zu Fall gebracht werde.
Obwohl die serbische Minderheit in den Kosovostaat integriert werden soll, erkennt sie diesen Staat weiter nicht an. Die meisten neu gewählten Räte in den vier mehrheitlich serbischen Gemeinden in Nordkosovo hatten ihre Ernennungsurkunden erst unterschrieben, nachdem das Staatswappen auf diesen Dokumenten überklebt worden war.
dpa/est