Nach einem Fund von fünf Männerleichen etwa 270 Kilometer nordöstlich der Olympiastadt Sotschi haben die russischen Behörden dort einen Anti-Terror-Einsatz angeordnet. Dadurch traten einen Monat vor Beginn der Olympischen Winterspiele in einigen Kreisen der Region Stawropol, die an die islamisch geprägte Konfliktregion Nordkaukasus grenzt, vorübergehend weitreichende Einschränkungen in Kraft. Das meldete die Staatsagentur Itar-Tass am Donnerstag. Der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Wladimir Markin, teilte mit, dass derzeit Bandenkriminalität als Motiv vermutet werde.
Bei den Opfern handele es sich vermutlich um Fahrer privater Taxis, hieß es. Die Leichen wurden in vier Fahrzeugen entdeckt, die im Abstand weniger Kilometer abgestellt waren. In der Nähe eines Wagens sei ein Sprengsatz detoniert, als die Polizei das Auto untersucht habe. Niemand sei verletzt worden.
Auch wenige Meter von einem der anderen Autos entfernt sei ein Sprengsatz entdeckt worden. Die Bauart lasse auf radikale Islamisten schließen, die im Nordkaukasus für einen Gottesstaat kämpfen, zitierte die Agentur Interfax ein Mitglied der Sicherheitskräfte.
Die Behörden riefen die örtliche Bevölkerung zur Vorsicht auf. Die Olympischen Winterspiele beginnen am 7. Februar in Sotschi am Schwarzen Meer. Seit Dienstag ist rund um den Kurort eine beispiellose Sicherheitszone in Kraft.
dpa/sh