Vier italienische Lokalpolitiker sind wegen Korruptionsverdachts beim Wiederaufbau nach dem schweren Erdbeben rund um L'Aquila festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden. Gegen vier weitere Personen werde noch ermittelt, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Unter anderem gehe es um etwa eine halbe Million Euro an Schmiergeldern, die Unternehmer nach dem Erdbeben in den Abruzzen im Frühjahr 2009 für Sanierungs- und Sicherheitsaufträge dort gezahlt haben sollen. Ermittelt wird unter anderen auch gegen den Vize-Bürgermeister der Abruzzen-Hauptstadt, Roberto Riga.
Bei dem Erdbeben der Stärke 6,3 waren am 6. April 2009 insgesamt 309 Menschen ums Leben gekommen, Zehntausende wurden obdachlos. Der Wiederaufbau im mittelalterlichen L'Aquila lief äußerst schleppend an, wiederholt war von Bestechung und bürokratischen Hindernissen die Rede.
Er fühle sich betrogen, weil er immer die größte Transparenz und Gesetzestreue verlangt habe, sagte L'Aquilas Bürgermeister Massimo Cialente laut Nachrichtenagentur Ansa.
dpa/mh - Archivbild: Filippo Monteforte (afp)