Nach mehrtägigen Protesten wollen tausende afrikanische Flüchtlinge in Israel nach Jerusalem marschieren und dort am Sitz der Regierung für ihr Asylrecht demonstrieren. Die Aktion solle an diesem Mittwoch beginnen, es fehle aber noch die polizeiliche Erlaubnis, sagte der sudanesische Flüchtling Mutasim Ali am Dienstag in Tel Aviv.
Zehntausende der überwiegend aus Eritrea und dem Sudan stammenden Einwanderer setzten ihren Arbeitsstreik fort, wie Zeitung "Haaretz" berichtete. Viele der illegal in Gaststätten und in Reinigungsfirmen Beschäftigten versammelten sich am dritten Tag ihrer Kampagne in einem Park in Tel Aviv.
Am Montag waren tausende Flüchtlinge vor westliche Botschaften in Tel Aviv gezogen. Der Protest richtet sich unter anderem gegen die Internierung afrikanischer Flüchtlinge in einer neuen Anlage an der Grenze zu Ägypten. Israel betrachtet die insgesamt etwa 60.000 Flüchtlinge als illegale Einwanderer.
Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will den Zustrom von Flüchtlingen ganz unterbinden und bereits im Land lebende illegale Einwanderer zurückschicken. Nach Angaben von Innenminister Gideon Saar nahm Schweden mehrere Dutzend der in Israel Asyl suchenden Afrikaner auf.
dpa/mh