Wegen der komplizierten Lage in Syrien hat das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte Versuche zur Zählung der Bürgerkriegstoten bis auf weiteres ausgesetzt. UN-Mitarbeiter hätten keinen ausreichenden Zugang zu umkämpften Gebieten, um selbst genaue Opferzahlen zu ermitteln, erklärte eine Sprecherin des UN-Hochkommissariats am Dienstag zur Begründung.
Zuletzt hatte das Gremium im Juli 2013 Angaben veröffentlicht, wonach im Syrien-Krieg mehr als 100.000 Menschen getötet wurden. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter in London hatte Anfang des Jahres erklärt, seit dem Beginn der Straßenproteste gegen das Assad-Regime im März 2011 bis Ende 2013 seien dem Syrienkonflikt mehr als 130.000 Menschen zum Opfer gefallen.
Bislang hatte das UN-Hochkommissariat in einem aufwendigen Verfahren Opferangaben aus mehreren unterschiedlichen Quellen ausgewertet. Für die Zählung wurden nur Fälle berücksichtigt, bei denen die vollständigen Namen von Opfern sowie der Ort und das Datum ihres Todes angegeben und diese Angaben von unabhängigen Experten als glaubhaft eingeschätzt wurden.
dpa/mh