Die Wahl in Bangladesch hat mit tödlicher Gewalt und einer sehr geringen Wahlbeteiligung begonnen. Polizisten erschossen am Sonntag nach offiziellen Angaben fünf Menschen bei Angriffen auf Wahllokale. Ein Mitarbeiter der Wahlkommission wurde wenige Stunden vor Beginn der Abstimmung von regierungsfeindlichen Aktivisten getötet.
Lokale Medien berichten, in der Nacht seien mehr als hundert Wahllokale in Brand gesetzt worden. Wegen der Gewalt wurde die Wahl in 126 der mehr als 18.000 Abstimmungszentren ausgesetzt. In vielen anderen Wahllokalen war am Morgen kaum etwas los. Die Menschen blieben zuhause, weil sie die Gewalt fürchteten - trotz der 270.000 Sicherheitskräfte auf den Straßen.
Die regierende Awami-Liga von Regierungschefin Hasina steht als Sieger bereits fest, da die meisten Oppositionsparteien die Abstimmung boykottieren. In mehr als der Hälfte der Wahlbezirke wurden die Sitze bereits an die Vertreter der Regierung vergeben, weil es keine Gegenkandidaten gab.
In Bangladesch wurden seit Oktober mehr als 120 Menschen bei politisch motivierten Gewalttaten getötet. Die USA und die Europäische Union haben es unter den bestehenden Umständen abgelehnt, Beobachter nach Bangladesch zu entsenden.
dpa/dw/jp - Bild: stringer/afp