Fünf Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Sotschi hat der russische Präsident Wladimir Putin die scharfen Sicherheitsvorkehrungen zumindest ein wenig gelockert.
Protestgruppen hätten nun doch Gelegenheit zu politischen Demonstrationen, müssten ihre Kundgebungen aber bis ins kleinste Detail mit der Stadt Sotschi absprechen. Ein entsprechendes Dekret habe Putin unterzeichnet, teilte der Kreml am Samstag in Moskau mit.
Unter anderem hatten Homosexuellenverbände gefordert, in Sotschi gegen Diskriminierung protestieren zu dürfen. In Russland ist ein international umstrittenes Verbot von Homosexuellen-Propaganda in Kraft. Dies stellt positive Äußerungen über gleichgeschlechtliche Lebensweisen vor Minderjährigen unter Strafe.
Der Inlandsgeheimdienst FSB hatte die Änderung der Sicherheitsvorkehrungen bereits angedeutet. Diese seien nötig, um der Olympischen Charta gerecht zu werden, hatte der FSB betont. Kritiker beklagen aber weiterhin, der Kreml schirme die Winterspiele und die anschließenden Paralympics mit einer beispiellosen Sicherheitszone vom 7. Januar bis 21. März 2014 ab.
Putin hatte am Vortag bei einem Besuch in Sotschi eine "totale Kontrolle" der Olympia-Vorbereitungen angekündigt. Zuletzt hatten Anschläge in Wolgograd Zweifel an der Sicherheit der Spiele geschürt.
dpa/jp - Bild: Alexei Nikolsky (afp)