Der Gesundheitszustand des früheren israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon hat sich weiter verschlechtert. Untersuchungen hätten ergeben, dass der 85-Jährige nun auch an einer schweren Blutvergiftung leide, zitierte die Zeitung "Haaretz"» am Freitag den Leiter des Krankenhauses Tel Haschomer bei Tel Aviv, Zeew Rotstein.
Aber der frühere Militär und Politiker habe noch nicht aufgegeben. "Er kämpft wie ein richtiger Krieger, genauso wie er es sein ganzes Leben lang getan hat", fügte Rotstein hinzu.
Auf die Frage, ob Scharons Tage gezählt seien, antwortete der Arzt: "Persönlich habe ich diesen Eindruck". Scharon leidet an fortschreitendem Organversagen, unter anderem seien die Nieren betroffen. Berichten zufolge hätten die Ärzte aber wegen Scharons bereits stark geschwächtem Zustand von einer Dialyse abgesehen. Rotstein bestätigte, dass keine Blutwäsche vorgenommen worden sei.
Zugleich betonte er, der Patient erhalte ansonsten die gleichen Medikamente wie in den vergangenen Jahren. Hinter den Kulissen begannen laut Medienberichten die Vorbereitungen für ein Staatsbegräbnis.
Der umstrittene Politiker Scharon war von 2001 an fünf Jahre lang Israels Ministerpräsident. In Israel als Kriegsheld verehrt, hatte er 2005 den einseitigen Rückzug aus dem Gazastreifen durchgesetzt. Nach Streit mit alten Weggefährten verließ Scharon den 1973 von ihm mitbegründeten rechtsorientierten Likud-Block und gründete im November 2005 die Partei der Mitte Kadima.
dpa/est - Bild: Jack Guez (afp)