Die ägyptische Polizei ist wegen des bevorstehenden Verfassungsreferendums schon jetzt in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Das berichtete die Kairoer Tageszeitung "Al-Masry Al-Youm" am Donnerstag. Die Ägypter sollen am 14. und 15. Januar über eine neue Verfassung abstimmen, die ohne Beteiligung der 2013 entmachteten Muslimbrüder entstanden ist.
Die Muslimbrüder haben für diesen Freitag zu neuen Protesten aufgerufen. Aktionen sind laut lokalen Medien unter anderem auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo und vor dem Präsidentenpalast geplant.
Die Alarmbereitschaft soll laut "Al-Masry Al-Youm" bis nach dem 25. Januar gelten. Der 25. Januar ist der dritte Jahrestag der Beginns der Massenproteste, die im Februar 2011 zum Sturz von Präsident Husni Mubarak durch das Militär geführt hatten. Das Militär hatte nach erneuten Protesten im Juli 2013 auch den neuen Präsidenten, Muslimbruder Mohammed Mursi, entmachtet und einen Übergangspräsidenten eingesetzt.
Zwei Tote bei Zusammenstößen in Alexandria
In der ägyptischen Hafenstadt Alexandria sind bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Anhängern der Muslimbruderschaft zwei Menschen getötet worden. Wie der US-Sender CNN unter Berufung auf das ägyptische Innenministerium berichtete, wurden am Mittwoch auch zwei Polizisten verletzt.
Die Anhänger der Muslimbruderschaft des im vergangenen Sommer gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi hätten Brandsätze geworfen, Feuer gelegt und Autos beschädigt. Die Muslimbruderschaft, die von der Regierung vor Kurzem als terroristische Organisation eingestuft worden war, beschuldigte die Sicherheitskräfte, das Feuer eröffnet zu haben, hieß es bei CNN.
dpa/est