Der Präsident des Südsudan, Salva Kiir, hat den Ausnahmezustand über die Bundesstaaten Unity und Jonglei verhängt. Dies berichtete unter anderem der US-Nachrichtensender CNN. Im Südsudan kämpfen Regierungstruppen mit Rebellen. Der Korrespondent des arabischen Nachrichtensenders Al Dschasira erklärte, die Regierung schicke mehrere Tausend Soldaten nach Bor, um die Hauptstadt des Bundesstaates Jonglei wieder von den Rebellen zurückzuerobern. Kiir habe unterdessen eine Delegation für die Friedensgespräche mit den Rebellen seines ehemaligen Stellvertreters Riek Machar in Addis Abeba zusammengestellt.
Nach Angaben des Roten Kreuzes sind im Südsudan Zehntausende Menschen auf der Flucht. Sie überquerten den Nil, um Zuflucht im angrenzenden Bezirk Awerial zu suchen. "Auf der Straße zum Fluss sind Tausende Menschen unterwegs, während viele andere auf Boote warten, die sie auf die andere Seite bringen sollen", erklärte die Hilfsorganisation.
Die Flüchtlinge bräuchten dringend Unterstützung. Das Rote Kreuz habe damit begonnen, 30.000 Menschen in der Region unter anderem mit Decken, Kochgeräten, Kanistern und Lebensmittel zu versorgen.
Im Südsudan waren Mitte Dezember schwere Kämpfe zwischen Anhängern des Präsidenten Salva Kiir und seines ehemaligen Stellvertreters Machar entbrannt. Tausende Menschen sind ums Leben gekommen. Der Konflikt hat vor allem ethnische Hintergründe. Es stehen sich Kämpfer der Volksgruppen der Dinka und der Nuer gegenüber, die schon lange verfeindet sind.
Am Silvestertag hatten sich Kiir und Machar auf den Beginn von Friedensgesprächen geeinigt. Diese sollen in den nächsten Tagen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba beginnen. Ziel ist unter anderem eine Waffenruhe.
dpa/est - Bild: Samir Bol (afp)