Etwa 2000 Menschen sind aus dem Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRC) wegen neuer Kämpfe nach Uganda geflohen. "Die Kämpfe gehen weiter, wir erwarten noch mehr Flüchtlinge", sagte die Sprecherin des Roten Kreuzes in Uganda, Catherine Ntabadde, der Nachrichtenagentur dpa am Montag in Kampala. Im Grenzgebiet der Demokratischen Republik Kongo zu Uganda seien weitere tausende Menschen vor den blutigen Auseinandersetzungen geflohen.
Verantwortlich ist nach Angaben in Kampala die aus Uganda stammende, muslimische Extremisten-Organisation ADF ("Verbündeten Demokratische Kräfte"). An Weihnachten griffen ADF-Rebellen nach ugandischen Angaben einen kongolesischen Armeestützpunkt in der Stadt Kamango an und trieben damit Tausende von Zivilisten in den Flucht. In Uganda befinden sich wegen der seit Jahren andauernden Kämpfe zwischen Regierungstruppen und verschiedenen Rebellenorganisationen im Nachbarland bereits etwa 150.000 kongolesische Flüchtlinge.
In der Hauptstadt Kinshasa haben Bewaffnete nach Medienberichten versucht, den Flughafen sowie eine Fernsehstation unter ihre Kontrolle zubringen. Die Regierung des krisengeschüttelten Landes betonte dem Radiosender Okapi zufolge am Montag, sie habe inzwischen alles unter Kontrolle. Bei Schusswechseln mit Soldaten sollen viele Angreifer getötet worden sein.
Regierungssprecher Lambert Mende sprach demnach im Fernsehen von "Terroristen" und betonte, dass die Regierung binnen Stunden alles in Griff bekommen habe. Der im Kongo von den Vereinten Nationen und einer Schweizer Stiftung finanzierte Sender berichtete, dass die Rebellen auch versucht hätten, Militärstützpunkte und den Sitz des Generalstabs zu attackieren. Mende habe von schlecht ausgerüsteten Angreifern gesprochen, die nur Panik auslösen wollten.
Erst vor zwei Wochen hatten - nach 20 Monaten blutiger Gewalt - die Regierung des Kongos und die Rebellen der M23-Bewegung Frieden geschlossen. Die berüchtigte Miliz hatte Anfang November ihre Niederlage eingestanden.
dpa/est/okr