Neun Jahre nach dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean haben in Indonesien und Thailand Überlebende und Angehörige der Opfer gedacht. In der Provinz Aceh auf der indonesischen Insel Sumatra beteten Hunderte Menschen an Massengräbern. Allein in Aceh waren 170.000 Menschen umgekommen. «Es ist neun Jahre her, aber es fühlt sich an, als wäre es gestern passiert», sagte Makmun Adam (50). Er verlor seine Frau und zwei Kinder.
Auf der thailändischen Insel Phuket versammelten sich Einheimische und Touristen am Denkmal «Wall of Remembrance» in Mai Khao. Auf der Mauer wehten zahlreiche Fahnen aus den Herkunftsländern der Opfer. In Thailand kamen fast 8000 Menschen ums Leben, viele davon europäische Touristen im Weihnachtsurlaub. Bei einer konfessionsübergreifenden Zeremonie legten viele Menschen an der Mauer Blumen nieder.
Leif Persson aus Schweden war in Erinnerung an seinen Sohn und dessen Familie auf Phuket. Sie waren in Khao Lak nördlich von Phuket ums Leben gekommen. «Wir mussten Tage warten, bis Informationen aus Khao Lak kamen», sagt er. «Es war hart.» Die Leiche seines Sohnes und seiner Schwiegertochter wurden gefunden, aber der Enkel blieb verschwunden. Mehr als 500 Urlauber aus Schweden starben in der Region.
Der Tsunami am 2. Weihnachtstag 2004 folgte auf ein schweres Erdbeben vor der Küste von Sumatra. Rund um den Indischen Ozean kamen 230.000 Menschen um.
dlf/rkr - Archivbild: Jacob J. Kirk (epa)