Angesichts der anhaltenden Proteste gegen die Regierung in Thailand hat die Wahlkommission nach Medienberichten eine Verschiebung der geplanten Neuwahl empfohlen. Das berichtete die Lokalzeitung «Nation» am Donnerstag in ihrer online-Ausgabe. Die Proteste arteten am zweiten Weihnachtstag teilweise in Gewalt aus. Die Polizei setzte Tränengas ein, mehrere Dutzend Demonstranten wurden verletzt.
Regierungschefin Yingluck Shinawatra hatte das Parlament nach wochenlangen Straßenprotesten in Bangkok Anfang Dezember aufgelöst und für den 2. Februar Neuwahlen ausgerufen. Die Demonstranten sind aber dagegen. Sie wollen zunächst eine ungewählte Übergangsregierung einsetzen, die politische Reformen voranbringen soll.
Gewalt bei Protestaktionen
Nach neuen Angaben der Behörden wurde bei den Demonstrationen ein Polizist getötet. Über 60 Menschen seien verletzt worden, als die Sicherheitskräfte mit Tränengas und Gummigeschossen eine Protestaktion auflösten. Die Demonstranten warfen Steine. Sie hatten ein Stadion angegriffen, in dem Vorbereitungen für die vorgezogene Wahl im Februar stattfanden.
Die Demonstranten wollen verhindern, das die Familie Shinawatra erneut an die Macht kommt. Sie hat vor allem mit den Stimmen der armen Landbevölkerung seit 2001 alle Wahlen gewonnen. Sie werfen ihr vor, aus Eigennutz Gesetze und Institutionen zu verändern, um die Wirtschaftsinteressen der Familie voranzubringen.
dpa - Bild: Pornchai Kittiwongsakul (afp)