Einer Kältewelle nach einem Eissturm in Kanada und dem Nordosten der USA sind bis Mittwoch mindestens 24 Menschen zum Opfer gefallen. Fast eine halbe Million Haushalte verbrachten Weihnachten bei Temperaturen von bis zu minus 15 Grad Celsius abgeschnitten von der Stromversorgung. Reparaturtrupps arbeiteten rund um die Uhr an den defekten Leitungen.
In Kanada starben drei Personen im Norden der Provinz Quebec und zwei in Ontario an einer Kohlenmonoxidvergiftung. Fünf Menschen kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben. In den USA zählten die Behörden bis Dienstag mindestens 14 Menschen, die infolge des eisigen Wetters umkamen. Auch hier starben mindestens zwei Menschen an Kohlenmonoxidvergiftung, als sie nach Stromausfall auf Gasgeneratoren umschalteten.
Die meisten Menschen waren im Großraum Toronto ohne Strom, zeitweise bis zu 300.000 Haushalte. Im US-Staat Main waren 100.000 Haushalte ohne Strom, weitere 150.000 in Michigan. Tausende Flüge waren verspätet, vor allem in New York, Washington und Chicago. Viele Reisende, die an Weihnachten nach Hause wollten, waren an den Flughäfen gestrandet.
Fünf Tote in Großbritannien
Am ersten Weihnachtstag mussten an der Südküste Großbritanniens 90 Menschen ihre Wohnungen verlassen, nachdem vor Sturmfluten gewarnt worden war. Für die Betroffenen habe Lebensgefahr bestanden, teilte die Umweltschutzbehörde am Mittwoch mit. 75.000 Menschen waren nach Angaben der Stromversorger noch ohne
Elektrizität. Am Dienstag waren es den Angaben zufolge bis zu 300.000. Der erste Weihnachtsfeiertag ist für die Briten der Tag der Bescherung, die Kerzen auf dem Weihnachtsbaum werden angezündet.
Die schweren Winterstürme hatten am Sonntag begonnen und schwere Schäden in Großbritannien angerichtet. Mindestens fünf Menschen starben. Zwei Männer fanden den Tod, weil sie versuchten, ihre in die Fluten reißender Flüsse geratenen Hunde zu retten.
Auf den Straßen hatte sich der Verkehr am Mittwoch normalisiert. Der Zugverkehr liegt in Großbritannien am Weihnachtstag ohnehin nahezu brach. An Londons zweitgrößtem Flughafen Gatwick hatte es am Dienstag erhebliche Behinderungen gegeben, weil die Stromversorgung eines der beiden Terminals nach einem Wasserschaden unterbrochen war. Zahlreiche Flüge mussten gestrichen werden. Der Flugverkehr werde sich erst am Donnerstag normalisieren, teilte die Fluggesellschaft
Easyjet mit.
ap/nzz/dpa/rkr/km - Bild: Peter Muhly (afp)