Im Vatikan und im Heiligen Land laufen die Vorbereitungen auf die Feiern zur Geburt Jesu in diesem Jahr. Für Papst Franziskus ist es das erste Weihnachten als Oberhaupt der Katholiken. Sein Programm ist dabei so dicht wie bei allen seinen Vorgängern im Vatikan.
Am Samstag hatte Franziskus bereits die römische Kurie empfangen und seine guten Wünsche für die Festtage übermittelt. Er stattete außerdem den kleinen Patienten in dem Kinderhospital Bambino Gesù in Rom einen vorweihnachtlichen Besuch ab.
Er wünsche sich ein Weihnachten "der Hoffnung, der Gerechtigkeit und der Brüderlichkeit", sagte Franziskus am Sonntag den Gläubigen. Für den Papst, der nachdrücklich Barmherzigkeit predigt, ist Weihnachten mehr als eine "schöne Sache", wie er sagte: "Wir gehen auf diesem Weg, um den Herrn zu treffen. Weihnachten ist Begegnung."
Am Montag hat Papst Franziskus seinen Vorgänger Benedikt XVI. besucht. Die zwei Kirchenmänner trafen sich im Altersruhesitz des emeritierten Papstes im Vatikan zu einem kurzen Gebet und einem Gespräch. Nach seinem Rücktritt im Februar feiert Benedikt ein zurückgezogenes Weihnachtsfest fern von den Blicken der Öffentlichkeit.
Feiern beginnen
Zu den Höhepunkten der Festtage erwartet die Ewige Stadt einen Ansturm an Pilgern, einfachen Gläubigen und Touristen, denn dieser Papst zieht die Massen auf den Petersplatz - in den ersten neun Monaten seines Pontifikats waren es eineinhalb Millionen. Nur Petrus könnte nicht mitspielen wollen, durchwachsenes Wetter ist angesagt. Wie in Rom beginnen die Feiern im Heiligen Land an diesem Dienstag.
Feierlich enthüllt wird am Dienstag auf dem Petersplatz die traditionelle Krippe in der Nähe des riesigen Weihnachtsbaumes. Am Heiligabend leitet der argentinische Papst dann im Petersdom die Christmette. Am Morgen danach, dem Weihnachtstag, verliest Jorge Mario Bergoglio von der Mittelloggia der Basilika aus seine päpstliche Botschaft an die Welt und spricht den Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis). Bei seinem ersten Osterfest hatte Franziskus darauf verzichtet, in vielen Sprachen zu grüßen.
In Jerusalem bricht die traditionelle Weihnachtsprozession am Dienstagnachmittag vom Jaffa-Tor in der Altstadt in Richtung Bethlehem auf. Die Wagenkolonne fährt unterwegs an einem Kloster vorbei. Am frühen Nachmittag kommt die Prozession auf dem Krippenplatz vor der Geburtskirche in Bethlehem an. Diese steht nach christlicher Überlieferung an der Stelle, an der Jesus zur Welt kam. An der Mitternachtsmesse in der Kirche nimmt später auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teil.
Das israelische Tourismusministerium rechnet über die Weihnachtstage mit etwa 75.000 Besuchern, etwa ein Drittel davon Pilger. Über die Weihnachtstage bietet das Ministerium gratis Busreisen von der Geburtskirche in Bethlehem nach Jerusalem an. Insgesamt erwarte man für das Jahr 2013 etwa zwei Millionen Besucher in Bethlehem, hieß es in einer Mitteilung.
dpa - Bild: Osservatore Romano (afp)