Kubas Staatschef Raúl Castro hat den marktwirtschaftlichen Öffnungskurs auf der sozialistischen Karibikinsel verteidigt. Ziel sei es, ein weniger egalitäres aber gerechteres sozialistisches Wirtschaftsmodell zu gewährleisten, sagte Castro am Samstag in der Hauptstadt Havanna zum Abschluss der letzten Parlamentssitzung von 2013.
Als Beispiel für den Wandel im Wirtschaftsbereich nannte er das Wachstum der Privatwirtschaft. Über 440.000 Kubaner arbeiten inzwischen als Freiberufler. Zugleich warnte Castro (82) vor der "unkontrollierten" Ausübung nichtautorisierter Berufstätigkeiten. Seine Regierung hatte kürzlich die Schließung von kleinen privat betriebenen Kinosälen angeordnet.
Unter Raúl Castros Führung führt Kuba seit Jahren zahlreiche Liberalisierungsreformen im Wirtschaftsbereich durch. Zugleich hat die sozialistische Führung mehrfach politische Reformen am Einparteiensystem ausgeschlossen.
Kubas Präsident Castro bietet USA erneut Dialog an
Kurz nach der historischen Begegnung mit US-Präsident Barack Obama in Südafrika hat Kubas Staatschef Raúl Castro dem großen Nachbarland erneut einen Dialog angeboten. "Wir glauben, dass wir eine zivilisierte Beziehung aufbauen können", sagte der 82-Jährige am Samstag vor dem Parlament in der Hauptstadt Havanna. Kubas politisches und soziales Modell sei allerdings nicht verhandelbar.
Seitdem er 2006 an die Macht gekommen war, bot Castro dem Erzfeind USA mehrfach einen Dialog "auf Augenhöhe" an. Beide Länder sind seit Jahrzehnten verfeindet. Seit 1961 unterhalten Washington und Havanna auch keine diplomatischen Beziehungen.
dpa/jp