Die EU-Minister für Fischerei haben am Dienstag ihre Verhandlungen über die Quoten für das Jahr 2014 fortgesetzt. Bei dem Treffen am Dienstag wollten sie Fangmengen für die Nordsee, den Nordost-Atlantik und das Schwarze Meer festzurren. Da die Quoten immer heftig umstritten sind, wurden Ergebnisse erst für den Abend oder die Nacht zum Mittwoch erwartet. Die Gespräche haben am Montag begonnen.
Insbesondere Fischfangnationen wie Spanien, Frankreich oder Portugal drängen in der Regel auf höhere Fangmengen. Die Umweltorganisation Greenpeace appellierte an die Minister, nicht zu hohe Quoten festzulegen. "Es ist Zeit, die Geister der Vergangenheit hinter sich zu lassen. Es ist Zeit, die Fischerei auf einem nachhaltigen Niveau zu halten." Viele Bestände gelten als ausgelaugt.
Doch selbst der angepeilte Kompromiss kann nur als vorläufig gelten: Die EU verhandelt derzeit noch mit Norwegen, Island und den Färöer Inseln über Fangmengen. Die EU arbeitet in der Fischereipolitik mit diesen Ländern zusammen, um ihre Fangmengen abzustimmen.
Nach Angaben von Diplomaten hakt es dieses Jahr in den Beratungen insbesondere mit Norwegen, dem wichtigsten Fischereipartner im Norden. Grund ist der überraschend gute Zustand der Makrelenbestände. Die EU hatte bisher für Zurückhaltung plädiert und den Partnern zu aggressive Befischung vorgeworfen.
Nachdem Experten nun allerdings höhere Makrelenmengen vermelden als bisher vermutet, dringt Norwegen nach Darstellung von EU-Diplomaten auf eine Vertagung der Gespräche, um die Situation genauer zu prüfen. Für die EU stellt dies ein Problem dar, weil sie Gewissheit über die Fangmengen haben will.
dpa/rkr - Bild: Antonio Bat (afp)