Nach Kritik an den Olympischen Winterspielen 2014 hat die russische Polizei acht führende Vertreter der Minderheit der Tscherkessen vorübergehend festgenommen. Die Aktivisten seien in verschiedenen Städten im Nordkaukasus aus ihren Häusern geholt und in die Hunderte Kilometer entfernte Stadt Krasnodar gebracht worden, berichteten örtliche Medien am Sonntag. Nach einem Verhör seien sie freigelassen, aber für die kommenden Tage erneut vorgeladen worden.
Die Tscherkessen lehnen das Ringe-Spektakel im Schwarzmeerort Sotschi ab, das auf den Gräbern ihrer Vorfahren stattfinde. Das Volk, von dem derzeit etwa 720.000 Menschen in Russland leben, war einst aus der Region vertrieben und zwangsumgesiedelt worden. Die Polizei habe das Vorgehen mit der Suche nach Extremisten begründet, hieß es.
Zuletzt hatten auch Zwangsumsiedlungen, sklavenähnliche Verhältnisse für die Gastarbeiter und Korruptionsskandale rund um die Olympia-Vorbereitungen in Sotschi für Aufsehen gesorgt.
dpa/dr/rkr