Bei Bankenpleiten will die EU künftig vor allem Aktionäre und Gläubiger in die Pflicht nehmen. Auf Details dazu, wer wann zahlen muss, haben sich am späten Mittwochabend in Straßburg Unterhändler von EU-Staaten, Europaparlament und EU-Kommission verständigt. Unter anderem EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier verkündete die Einigung auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Die neue "Hackordnung" für Bankenpleiten soll ab 2016 gelten, wie der Wirtschaftsausschuss des Europaparlaments erklärte. Die EU-Staaten und das Parlament müssen dem Kompromiss der Unterhändler noch offiziell zustimmen, dies ist aber in der Regel eine Formalität.
"Unter diesen neuen Regeln werden massive Rettungsaktionen von Banken mit ihren Folgen für die Steuerzahler endlich der Vergangenheit angehören", erklärte Barnier in einer Mitteilung. Die Vorgaben erlaubten den Behörden einzugreifen, bevor Probleme aufträten. Falls Aktionäre und Gläubiger die Kosten nicht allein tragen könnten, solle Geld aus einem nationalen Abwicklungsfonds fließen, in den die Banken zuvor einzahlten.
dpa/jp - Archivbild: Georges Gobet (afp)
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