Im Rennen um riesige Öl- und Gasvorräte in der Arktis hat Kremlchef Wladimir Putin die geplante Stationierung von Soldaten im Nordpolarmeer bekräftigt. Die Armee werde im kommenden Jahr Sondereinheiten bilden, die dann zum Schutz russischer Interessen ihren Posten in der Region bezögen, sagte Putin am Dienstag bei einem Besuch im Verteidigungsministerium in Moskau.
Zuvor hatte Kanada angekündigt, den Nordpol für sich beanspruchen zu wollen. Ein entsprechender Antrag werde bei der UN-Seerechtskommission eingereicht, sei allerdings noch nicht fertig ausgearbeitet, sagte Kanadas Außenminister John Baird am Montag (Ortszeit).
Mehrere russische Militärstützpunkte auf den Neusibirischen Inseln, die nach dem Ende der Sowjetunion 1991 vernachlässigt wurden, seien bereits wieder gefechtsbereit, sagte Russlands Präsident Putin. "Es geht um die Kontrolle über die gesamte Arktisregion", betonte der Putin der Agentur Interfax zufolge. "Russland erschließt immer intensiver diese aussichtsreiche Region, fasst dort wieder Fuß und muss alle Mittel haben, um seine geopolitischen Interessen konsequent zu verteidigen", sagte Putin.
Die Arktis-Soldaten mit Spezialtechnik und -uniformen sollen einem Panzergrenadier-Stützpunkt in Petschenga nahe Murmansk zugeordnet werden. Erstmals seit mehr als 20 Jahren hatte Moskau vor kurzem wieder Kriegsschiffe in die Arktis entsandt. Russland behauptet, dass sein Kontinentalschelf am Meeresboden so weit in die Arktis reiche, dass das größte Land der Erde auch den Nordpol beanspruchen dürfe. Auch andere Anrainer-Staaten haben Ansprüche angemeldet.
dpa - Archivbild: Alexander Zemlianichenko (afp)