Als Wahlsieger dürfte der seit fast 30 Jahren regierende Amtsinhaber Sassou-Nguesso nahezu feststehen, nachdem fünf Kandidaten der Opposition zu einem Boykott des Urnengangs aufgerufen haben. Die Bewerber der Oppositionsparteien warnten, die Wahlen seien weder frei noch fair. Menschenrechtsgruppen und unabhängige Beobachter hatten schon vor dem Urnengang Hinweise auf eine Manipulation der Wahlen festgestellt. Der Sprecher einer Gruppe zur Beobachtung von Menschenrechten nannte die von der Regierung angegebene Zahl von mehr als zwei Millionen registrierter Wähler grotesk und unrealistisch. Ein Land wie der Kleinstaat könne nicht so viele Wähler haben. Der Vertreter der EU-Kommission in Kongo-Brazzaville zeigte sich besorgt über den Wahlprozess.
Die ehemalige französische Kolonie Kongo-Brazzaville hat reiche Ölvorkommen, die meisten Einwohner leben jedoch in Armut. Das Land erlebte mehrere Putsche, auch Präsident Sassou-Nguesso kam 1979 erstmals durch einen Putsch an die Macht.
pma/dpa