Nationaler Tag der Trauer in Südafrika: Drei Tage nach dem Tod des südafrikanischen Nationalhelden Nelson Mandela haben Millionen Südafrikaner in den Gotteshäusern des großen Freiheitshelden und nationalen Versöhners gedacht.
Südafrikas Präsident Jacob Zuma hatte seine Landsleute aufgerufen, ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit den Sonntag als nationalen Tag der Trauer und des Andenkens an "den größten Sohn der Nation" zu begehen.
Mandelas Tod sei "ein beispielloser Verlust für unser Land", sagte Zuma am Sonntagmorgen bei einem Gottesdienst der Methodisten-Kirche von Bryanston, einem überwiegend weiß geprägten Vorort von Johannesburg. Der Präsident wurde von Mandelas Ex-Frau Winnie Madikizela-Mandela and Mandelas Enkel Mandla Mandela begleitet.
Nicht nur in christlichen Kirchen, auch in Moscheen und Synagogen wurde der erste schwarze Präsident Südafrikas gewürdigt, der das Land nach dem rassistischen Apartheidsystem von 1994 an in die Demokratie und zur Versöhnung der zerrissenen Gesellschaft führte. Mandela, der wegen seines Kampfes gegen die Apartheid 27 Jahre im Gefängnis verbracht hatte, war nach langer, schwerer Krankheit am Donnerstagabend im Alter von 95 Jahren gestorben.
Zahlreiche ausländische Staatsgäste haben inzwischen ihre Teilnahme an den Trauerfeierlichkeiten in dieser Woche zugesagt. Darunter befinden sich UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, das französische Staatsoberhaupt François Hollande, der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck, Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff, US-Präsident Barack Obama mit Ehefrau Michelle sowie die ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush und Bill Clinton.
Belgien wird durch König Philippe, Premierminister Elio Di Rupo und Außenminister Didier Reynders vertreten sein. Spanien und Italien haben wegen der Gedenkfeier für Mandela ein bilaterales Gipfeltreffen abgesagt. Die Regierungschefs Mariano Rajoy und Enrico Letta wollen nach Angaben aus Regierungskreisen in Madrid und Rom am Dienstag zu der zentralen Trauerfeier nach Johannesburg reisen.
Die Gedenkfeier findet am Dienstag im FNB-Stadion in Johannesburg statt, in dem mehr als 90.000 Menschen Platz finden. Von Mittwoch an soll dann Mandelas Leichnam drei Tage lang vor einem Regierungskomplex in der Hauptstadt Pretoria öffentlich aufgebahrt werden. Beigesetzt werden soll der Friedensnobelpreisträger am kommenden Sonntag in Qunu am Ostkap, wo er aufgewachsen war.
dpa/sh - Bild: Pedro Ugarte (afp)