Al-Kaida-Terroristen haben sich zu dem Angriff auf das jemenitische Verteidigungsministerium bekannt, bei dem auch zwei Deutsche getötet worden waren. Die Verfolgung der Angreifer, von denen einige fliehen konnten, dauerte am Freitag noch an. Anwohner berichteten dem Nachrichtensender Al-Arabija, in dem Viertel rund um das Ministerium seien Schüsse zu hören gewesen. Das Nachrichtenportal "Marib Press" meldete, zwei Militärpolizisten seien während einer Verfolgungsjagd in der Nacht getötet worden.
Jemenitische Medien meldeten, die Terrororganisation Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) habe den Angriff unter anderem mit US-Drohnenangriffen begründet. Die jemenitischen Streitkräfte kooperieren bei der Bekämpfung islamistischer Terroristen mit der US-Armee. Die Angriffe von US-Kampfdrohnen auf mutmaßliche Al-Kaida-Angehörige sind im Jemen umstritten, da es mehrfach auch zivile Opfer gegeben haben soll.
52 Menschen bei Angriff getötet
Bei dem Angriff auf das Gelände des Ministeriums, auf dem sich auch ein Krankenhaus befindet, waren am Donnerstag nach offiziellen Angaben 52 Menschen getötet worden. Unter den Opfern sind zwei deutsche Experten der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), sowie ein jemenitischer GIZ-Mitarbeiter. Auch mehrere Ärzte und Krankenschwestern wurden von den Terroristen erschossen. Die Behörden zählten insgesamt 167 Verletzte.
Die beiden deutschen Entwicklungshelfer hätten der Bevölkerung bei der Trinkwasserversorgung und Ernährungssicherung geholfen, sagte ein Mitarbeiter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Sie hätten im Jemen "klassische Entwicklungszusammenarbeit" geleistet.
Im Auftrag des deutschen Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung engagiert sich die GIZ seit 1969 im Jemen. Seit 1983 unterhält sie in Sanaa ein eigenes Büro. Die deutsche Entwicklungshilfe genießt im Jemen einen guten Ruf. Im vergangenen Oktober war ein Sicherheitsbeamter der deutschen Botschaft in Sanaa erschossen worden.
dpa/est/sh - Bild: str/afp