Nelson Mandela war ein Idol der Welt, als Gefangener, der sich nicht brechen ließ, als Streiter gegen den Rassismus, als Staatsmann und Schöpfer einer "Regenbogen-Nation", in der alle Rassen Platz haben sollten.
Seine weltweite Popularität hatte der hochgewachsene, stets sportliche Mandela auch seinem Charisma zu verdanken, seiner ruhigen Nachdenklichkeit, seiner großen Freundlichkeit und Gelassenheit: scheinbar ewig lächelnd, ein Mann voller Weisheit und Würde.
Der am 18. Juli 1918 im Südwesten des Landes geborene Nelson Rolihlahla ("Der Unruhestifter") Mandela begann früh, sich politisch zu engagieren. Der Jurist wurde schließlich als Chef des bewaffneten Flügels der Befreiungsbewegung ANC für die herrschenden Weißen zum Staatsfeind Nummer eins. 1962 festgenommen, wurde er zwei Jahre später zu lebenslanger Haft verurteilt. Er wurde der prominenteste Häftling der Welt, zum Symbol des Freiheitskampfes der Schwarzen. Weltweit engagierten sich Menschen für seine Freilassung.
Im Februar 1990 verließ er als freier Mann das Gefängnis, das Ende der Apartheid war gekommen. Der ANC Mandelas gewann 1994 mit überwältigender Mehrheit die ersten freien Wahlen in Südafrika. Im Dezember 1997 übergab er seinem Vize Thabo Mbeki den ANC-Vorsitz, im Juni 1999 das Präsidentenamt. 2004 zog er sich dann endgültig aus dem politischen Leben zurück - blieb aber die große moralische Instanz für Südafrika, vielleicht für ganz Afrika.
Mandela war in dritter Ehe mit der Witwe des früheren mosambikanischen Präsidenten Samora Machel, Graca, verheiratet. Von seiner zweiten Frau Winnie war er nach 38 Jahren Ehe geschieden worden.
Von Laszlo Trankovits, dpa - Bild: Gianluigi Guercia (afp)