Die Welt trauert um Nelson Mandela. Auf allen Kontinenten erinnerten Politiker an den Mut und die Kraft zur Versöhnung des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers. Papst Franziskus würdigte Mandela als Inspirationsquelle für alle Generationen. Mandela war am Donnerstagabend im Alter von 95 Jahren nach langer Krankheit in seinem Haus in Johannesburg gestorben.
"Ich zolle meine Anerkennung für das unerschütterliche Engagement Nelson Mandelas für die Menschenwürde aller Bürger und für ein neues Südafrika auf den Grundlagen von Gewaltfreiheit, Versöhnung und Wahrheit", schrieb der Papst in einem Telegramm an den südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete Mandela als "Giganten für die Gerechtigkeit". Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ehrte den Verstorbenen in New York mit einer Schweigeminute.
US-Präsident Barack Obama sagte, die Welt habe einen der einflussreichsten und mutigsten Menschen verloren. “Ich bin einer von ungezählten Millionen, die durch Nelson Mandelas Leben inspiriert wurden”, so der US-Präsident. “Er hat mehr geschaffen, als man von einem Menschen erwarten kann. Seine Reise vom Gefangenen zum Präsidenten verkörpert das Versprechen, dass sich Menschen und Länder zum Besseren wenden können.”
Die britische Königin Elizabeth II. zeigte sich "tieftraurig" über den Tod. "Ihre Majestät erinnert sich mit großer Wärme an ihre Treffen mit Nelson Mandela", hieß es in einer von der Queen unterschriebenen Stellungnahme.
Der deutsche Präsident Joachim Gauck ehrte Mandela als herausragende Persönlichkeit. "Unsere Welt hat eine Jahrhundertgestalt verloren." Trotz der demütigenden Erfahrung von 27 Jahren Haft habe er den Mut und die Kraft gefunden, nicht den Weg des Hasses zu gehen. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sagte, Mandela sei "ein Gigant der Geschichte". Er habe die Überzeugung gehabt, dass die Welt nicht durch Hass und Vergeltung besser werde, sondern durch Versöhnung und friedlichen Wandel. “Nelson Mandelas leuchtendes Beispiel und sein politisches Vermächtnis der Gewaltfreiheit und der Absage an jeglichen Rassismus werden für Menschen auf der ganzen Welt noch lange Zeit eine Inspiration bleiben”, sagte Merkel.
Großbritanniens Premierminister David Cameron nannte Mandela einen Helden. “Ein großes Licht der Welt ist erloschen. Nelson Mandela war ein Held unserer Zeit.” Frankreichs Präsident François Hollande erklärte, Mandela habe “Geschichte geschrieben für Südafrika und für die Welt”. Frankreichs Präsident François Hollande erklärte, Mandela habe "Geschichte geschrieben für Südafrika und für die Welt". Der russische Präsident Wladimir Putin würdigte den Südafrikaner als "einen der herausragendsten Politiker" der Zeitgeschichte.
Die Afrikanische Union (AU) erklärte, Mandela sei "Symbol im Kampf gegen Apartheid, Unterdrückung und Kolonialismus und für Selbstbestimmung, Frieden und Versöhnung" gewesen.
Der iranische Präsident Hassan Ruhani bezeichnete Mandela als Symbol des friedlichen Widerstandes.
Auch Premierminister Di Rupo hat der Familie des Verstorbenen und dem südafrikanischen Volk sein Mitgefühl übermittelt. Mandela sei ein Mann gewesen, den der sehr bewundert habe. Di Rupo beschrieb Mandela als eine außergewöhnliche historische Perönlichkeit. Er habe einen Großteil seines Lebens dafür geopfert, die Gleichberechtigung für sein Volk zu erkämpfen. "Mandela hat den Lauf der Geschichte für sein Volk, sein Land, den Kontinent und die Welt geändert", schrieb EU-Kommissionschef José Manuel Barroso beim Kurznachrichtendienst Twitter.
Kämpfer für Frieden, Freiheit und Gleichheit
Das älteste Staatsoberhaupt der Welt, Israels Präsident Schimon Peres, würdigte Mandela als "Kämpfer für die Menschenrechte". Mandela sei ein "Brückenbauer für Frieden und Dialog" gewesen, der den "Lauf der Geschichte verändert" habe, teilte Peres' Büro mit. Der russische Präsident Wladimir Putin beschrieb Mandela als "einen der herausragendsten Politiker" der Zeitgeschichte. "Bis zum Ende seiner Tage blieb er den leuchtenden Idealen des Humanismus und der Gerechtigkeit treu", sagte Putin.
Von Mandela werde man nie in der Vergangenheitsform sprechen können, sagte Kubas Präsident Raúl Castro. "Die Menschheit hat einen unermüdlichen Kämpfer für Frieden, Freiheit und Gleichheit verloren. Ruhe in Frieden, Nelson Mandela", teilte Mexikos Staatschef Enrique Peña Nieto via Twitter mit. "Sein Vermächtnis bleibt unser Leitfaden, um den Frieden zu erreichen", so Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos.
China lobte den gestorbenen südafrikanischen Nationalhelden als "exzellenten Politiker". "Er hat Respekt und Liebe von Menschen auf der ganzen Welt gewonnen", sagte der Sprecher von Chinas Außenministerium, Hong Lei, laut einer Mitteilung am Freitag in Peking. "Seine Geschenke an die Menschheit werden bleiben. (...) Er zeigte uns, dass grundlegende Veränderung möglich ist und erkämpft werden muss, wenn die Freiheit und das Wohlergehen der Menschen auf dem Spiel stehen", schrieb Weltbank-Präsident Jim Yong Kim am späten Donnerstagabend in einer in Washington veröffentlichten Erklärung.
belga/dpa/est/sh - Bild: Alexander Joe (afp)