Der Norden Deutschlands hat sich gegen einen der möglicherweise schwersten Stürme der letzten Jahrzehnte gewappnet. Nur Wochen nach dem Oktober-Orkan "Christian" dürfte die stürmische Wetterfront "Xaver" Windgeschwindigkeiten von mehr als 140 Kilometern pro Stunde erreichen und Sturmfluten auslösen. Reisende müssen mit Flug- und Zugausfällen rechnen.
Vorsorglich ordneten die Behörden am Mittwoch an, Schulen zu schließen. Offshore-Windparks in der Nordsee stellten die Arbeit ein. Auf Weihnachtsmärkten bleiben die Stände geschlossen.
Mehr als eineinhalb Tage lang soll "Xaver" nach Berechnungen von Meteorologen über Norddeutschland ziehen - länger als "Christian", der im Oktober für viele umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und abgetragene Sandstrände gesorgt hatte. An den Küsten drohen schwere Sturmfluten. Die höchste der Sturmfluten wird nach dieser Einschätzung in der Nacht zum Freitag in Ostfriesland und an der Nordseeinsel Borkum erwartet. In Hamburg und Bremen soll die Sturmflut am frühen Freitag ankommen.
In zahlreichen Schulen in Niedersachsen und an der Westküste Schleswig-Holsteins fällt der Unterricht aus. Fähren zu den Nordseeinseln wollten den Betrieb einstellen. Schiffe nach Helgoland sollen bis Freitag im Hafen in Cuxhaven bleiben.
Schottland, Dänemark und Schweden betroffen
Nicht nur in Deutschland alarmierte die Unwetterfront. Winde im Norden und Westen Schottlands könnten Geschwindigkeiten von bis zu 145 Kilometer pro Stunde erreichen, prognostizierte das britische Wetteramt Met Office. In weiten Teilen des Landes müsse mit Überschwemmungen gerechnet werden.
Auch in Dänemark und im Süden Schwedens fallen voraussichtlich Züge und Fähren aus. "Bodil", wie der Sturm in Dänemark heißt, soll bis zum späten Donnerstagabend die Hauptstadt Kopenhagen erreicht haben. Wenn es ganz heftig kommt, müsste die Öresundbrücke, die Dänemark und Schweden verbindet, geschlossen werden, wie die Nachrichtenagentur Ritzau berichtete.
dpa/est - Bild: Daniel Sorabji (afp)