Eine Woche nach der Präsidentenwahl in Honduras sind am Sonntag Tausende Menschen in der Hauptstadt Tegucigalpa gegen das Ergebnis auf die Straße gegangen. Die Anhänger der unterlegenen Linkskandidatin Xiomara Castro zogen vor den Sitz des Wahlamtes und forderten eine neue Auszählung der Stimmen.
"Die Daten sind falsch", sagte einer der Organisatoren der Demonstration, Juan Barahona, dem Fernsehsender Telesur. "Xiomara Castro wird der Triumph gestohlen."
Die Demonstranten führten den Sarg eines am Samstag getöteten Castro-Sympathisanten mit sich. "Wir werden nicht ruhen, bis wir den Sieg erringen", sagte Castro. Für die kommenden Tage kündigte die Ehefrau des 2009 gestürzten Ex-Präsidenten Manuel Zelaya weitere Proteste an. "Wir sehen uns auf der Straße. Hier gibt niemand auf", hieß es auf dem Twitter-Konto ihrer Partei Libre.
Nach der Auszählung aller Stimmen gab das Wahlamt das amtliche Endergebnis bekannt. Demnach kam Juan Orlando Hernández von der Nationalen Partei auf 36,8 Prozent der Stimmen. Castro erhielt 28,7 Prozent. Die Linkskandidatin erkannte das Resultat allerdings nicht an und sprach von einem "gigantischen Wahlbetrug". Internationale Beobachter bezeichneten das Ergebnis hingegen als glaubhaft.
dpa/jp - Bild: Orlando Sierra (afp)