Die Hälfte der syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge sind nach Angaben des UN-Flüchtlingskommissariats UNHCR Kinder. Viele von ihnen litten unter psychischer Belastung, unzureichender Bildung und Kinderarbeit, beklagte UN-Flüchtlingskommissar António Guterres am Freitag in einem Bericht über die Lage der syrischen Flüchtlinge.
Mehr als 70.000 syrische Flüchtlingsfamilien sind laut UNHCR ohne Vater. Häufig seien die Kinder deswegen die Hauptverdiener der Familie. Jede zweite Familie, die in Jordanien Zuflucht gefunden habe, sei ganz oder teilweise auf ihre Kinder angewiesen, um sich ein Einkommen zu sichern. Andererseits müsse fast ein Drittel der befragten Kinder sechs Tage in der Woche drinnen bleiben, weil sich die Eltern um ihre Sicherheit in der neuen Umgebung sorgten.
"Es dürfte keine Überraschung sein, dass die Bedürfnisse dieser Kinder gewaltig sind. Viele sind verwundet, körperlich oder seelisch oder beides", hieß es in einer Erklärung Guterres und der UNHCR-Sonderbotschafterin Angelina Jolie.
Die in Jordanien und im Libanon durchgeführte Untersuchung ist nach UNO-Angaben die erste groß angelegte Studie seit Beginn des Syrien-Konflikts 2011.
dpa/jp - Archivbild: Jospeh Eid (afp)