Der ukrainische Staatschef Janukowitsch hält sein Land für wirtschaftlich noch nicht reif für eine Partnerschaft mit der Europäischen Union. Daher lehne er eine Unterschrift unter ein geplantes Assoziierungsabkommen mit der Staatengemeinschaft ab, sagte er mehreren Fernsehsendern.
Er bestätigte zugleich, dass er am EU-Gipfeltreffen am Freitag in Litauen teilnehmen werde, auf dem die Vereinbarung ursprünglich unterzeichnet werden sollte. Brüssel betonte, die Tür für Kiew weiter offenzuhalten.
Janukowitsch sprach sich zudem dafür aus, die Zusammenarbeit mit Russland zu erneuern. Auf dem EU-Gipfel der Östlichen Partnerschaft in der litauischen Hauptstadt Vilnius will der Staatschef am Donnerstag und Freitag für Dreiergespräche zwischen Kiew, Brüssel und Moskau über eine Zukunft der Ukraine werben.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hatten am Dienstag erneut mehrere Tausend Menschen gegen die Abkehr der Regierung von der Europäischen Union demonstriert. Auch am Mittwoch, dem 53. Geburtstag der inhaftierten Ex-Regierungschefin Timoschenko gehen die Aktivitäten auf dem Maidan, um dort weiter für ein Assoziierungsabkommen mit der EU zu demonstrieren. Timoschenko setzte ihren Hungerstreik für eine Unterzeichnung des Abkommens mit der EU fort.
Die inhaftierte ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko hat die Opposition in Kiew zur Geschlossenheit im Kampf für eine EU-Annäherung aufgerufen. Die innere Spaltung der prowestlichen Kräfte bei den aktuellen Straßenprotesten bedeute Schwäche und müsse überwunden werden, schrieb die Oppositionsführerin in einem eindringlichen Appell.
dpa/jp/sh