Anleger mit Lebensversicherungen müssen sich nach Ansicht der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) auch 2014 auf sinkende Überschüsse einstellen. "Wir gehen davon aus, dass die Gewinnbeteiligung weiter reduziert wird", sagte S&P-Analyst Christian Badorff am Dienstag in Frankfurt. In der Schaden- und Unfallversicherung müssten sich die Verbraucher zudem auf steigende Prämien einstellen. S&P erwartet eine Anhebung von durchschnittlich zwei bis drei Prozent.
Ob die Kürzung der Überschussbeteiligung bei Lebensversicherungen für das kommende Jahr genauso heftig ausfällt wie für 2013, sei noch unklar, sagte Badorff. Für dieses Jahr hatten die meisten Lebensversicherer die Gewinnbeteiligung deutlich zusammengestrichen. Die laufende Verzinsung aus Garantiezins und laufendem Überschuss fiel deutlich unter die Marke von vier Prozent und bewegt sich nun in Richtung drei Prozent.
Die niedrigen Zinsen an den Finanzmärkten machen es den Assekuranzen immer schwerer, die einst in Aussicht gestellten Überschüsse für ihre Kunden zu erwirtschaften. Der Niedrigzins bleibe der wesentliche Risikofaktor für deutsche Lebensversicherer, erklärte S&P.
Lebensversicherer investieren ihr Geld vor allem in festverzinsliche Wertpapiere. Etwa 90 Prozent der Kapitalanlagen entfallen auf Pfandbriefe, Staatsanleihen, Unternehmensdarlehen oder andere Rentenpapiere. Seit der Euro-Schuldenkrise werfen als sicher geltende Papiere - wie beispielsweise Bundesanleihen - kaum noch etwas ab.
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