Die Suche nach der Ursache und den Schuldigen für den Einsturz eines Supermarktdachs im lettischen Riga mit 54 Toten wird verstärkt. Regierungschef Valdis Dombrovskis sagte am Montagabend im lettischen Fernsehen, neben der Unterstützung der Opfer und ihrer Angehörigen gelte es, die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen. Die Bergungsarbeiten in den Trümmern waren am Montag abgeschlossen worden. Der Einsturz am Donnerstagabend ist das schwerste Unglück seit der Unabhängigkeit Lettlands im Jahr 1991.
Dombrovskis kündigte an, er werde den Fortgang und die Ergebnisse der Ermittlungen persönlich überwachen. Wegen der Tragödie in Riga sagte er seine Teilnahme an einem Treffen von mehreren Regierungschefs aus Osteuropa mit dem chinesischen Premier Li Keqiang am Dienstag im rumänischen Bukarest ab, wie ein Sprecher der Staatskanzlei mitteilte. Dombrovskis wird von Außenminister Edgars Rinkevics vertreten.
Mehrere Staaten haben dem baltischen Land nach Angaben des Außenministeriums Unterstützung bei der Untersuchung der Unglücksursache angeboten. Zuvor hatten sich Staatspräsident Andris Berzins und Dombrovskis für die Bildung eines Teams unabhängiger Experten aus dem Ausland ausgesprochen.
Bei dem Unglück am vergangenen Donnerstag wurden 54 Menschen getötet, darunter drei Feuerwehrmänner. Rigas Bürgermeister Usakovs suspendierte inzwischen sechs Mitarbeiter der städtischen Bauaufsicht vom Dienst, die die Bau- und Umbaupläne für das eingestürzten Gebäude genehmigt hatten.
dpa/jp - Bild: Ilmars Znotins (afp)