Nach zwei Monaten in Untersuchungshaft verlassen immer mehr der 30 Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace die Gefängnisse in St. Petersburg.
Der Kapitän und drei weitere Aktivisten wurden gegen Kaution entlassen. Damit ist nun die Hälfte der Besatzungsmitglieder wieder frei. Die Umweltschützer veröffentlichten Fotos der sichtlich erleichterten Männer und Frauen, die nach ihrem Protest gegen Ölbohrungen in der Arktis inhaftiert worden waren.
Weil die Anklage wegen Rowdytums weiter im Raum stehe, dürften die Besatzungsmitglieder des von den Russen beschlagnahmten Schiffes "Arctic Sunrise" das Land nicht verlassen, teilte Greenpeace am Freitag mit.
Mit Spannung wurde am Nachmittag in Hamburg die Entscheidung des Internationalen Seegerichtshofes über eine Klage gegen Russland erwartet. Die Niederlande haben Freiheit für die Aktivisten und die Herausgabe des unter ihrer Flagge fahrenden Schiffs verlangt.
Die Richter in St. Petersburg hatten angeordnet, die Aktivisten gegen Kaution von je zwei Millionen Rubel (45.000 Euro) auf freien Fuß zu setzen. Nur in einem Fall wurde die Untersuchungshaft bis Ende Februar verlängert. Greenpeace äußerte die Hoffnung, den Australier Colin Russell noch auf Kaution aus der Haft zu holen. Allen Crewmitgliedern drohen im Höchstfall bis zu sieben Jahre Haft.
dpa/br/mh - Bild: Olga Maltseva (afp)