Nach dem Einsturz des Daches eines Einkaufszentrums in der lettischen Hauptstadt Riga ist die Zahl der Toten offiziellen Angaben zufolge auf 43 gestiegen. Knapp 30 Verletzte werden im Krankenhaus behandelt. Dies meldete die Nachrichtenagentur LETA am Freitagmorgen unter Berufung auf die Polizei. Zahlreiche Helfer, darunter Dutzende Soldaten, suchten mit einem Großaufgebot weiter nach Überlebenden.
Wie viele Menschen sich noch unter den Trümmern befinden, ist unklar, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Zeugen berichten von einem Alarmsignal, das vor dem Einsturz zu hören gewesen sein soll. Das Gebäude in der Nähe des Stadtzentrums war Ende 2011 fertiggestellt worden.
Krankenhäuser der Metropole riefen zu Blutspenden auf. Unterdessen leitete die lettische Polizei Ermittlungen ein gegen die Betreiber des Marktes. Sie hätten vermutlich zu spät auf Warnungen reagiert.
Regierungschef erschüttert
Regierungschef Dombrovskis sprach von einem erschütternden Ereignis, bei dem das Volk des EU-Landes fest zusammenstehen müsse. Medien in Riga bezeichneten die Tragödie als größten Unfall in der Geschichte Lettlands seit der Unabhängigkeit 1991. Der lettische Polizeichef nannte drei mögliche Gründe für das Unglück: Entweder sei der 2011 eröffnete Supermarkt falsch geplant worden oder die Baustruktur wie die Statik sei nicht in Ordnung gewesen. Möglicherweise seien auch Bauarbeiten auf dem Gebäude eine Ursache gewesen. Das Flachdach war am Donnerstagabend auf 500 Quadratmetern eingebrochen. Das Gebäude stürzte daraufhin wie ein Kartenhaus ein.
dpa/sh - Bild: afp