US-Außenminister John Kerry hat auf massive Kritik des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu reagiert. Dieser hatte eine diplomatische Offensive gegen einen «schlechten Handel» der Weltmächte im Atomstreit mit dem Iran angekündigt. Kerry sagte, die Gespräche in Genf würden für «Israel keinerlei zusätzliche Risiken» bedeuten.
Der Iran hofft bei der nächsten Runde der Atomverhandlungen in Genf zumindest auf eine Zwischenlösung. «Wir haben letztes Mal gute Fortschritte erzielt, und diesmal müssen wir die restlichen Differenzen ausräumen, um zumindest einer Zwischenlösung näher zu kommen», sagte Vizeaußenminister Abbas Araghchi am Dienstag. Laut Nachrichtenagentur Isna schloss er jedoch eine Einstellung der gesamten Urananreicherung erneut aus.
Vertreter des Irans und Unterhändler der fünf UN-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschlands (5+1) wollen von Mittwoch bis Freitag ihre Gespräche in Genf fortsetzen. An der vorangegangenen Runde Anfang November nahmen sogar die Außenminister teil. Der erhoffte Durchbruch blieb allerdings aus.
Der Iran soll Teile seines Atomprogramms aufgeben, darunter die Arbeit an einem Schwerwasserrektor und die Urananreicherung auf 20 Prozent. Im Gegenzug werden Teile der wirtschaftlichen Sanktionen gegen Teheran aufgehoben und besonders die Einfuhr von Medikamenten wieder ermöglicht. Der Iran fordert aber mehr, besonders eine Verhältnismäßigkeit zwischen den Forderungen der internationalen Gemeinschaft und den Lockerungen der Sanktionen.