Die Wirtschaft Frankreichs ist im dritten Quartal überraschend wieder geschrumpft. Von Juli bis September sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone um 0,1 Prozent gesunken, teilte die französische Statistikbehörde Insee am Donnerstag in Paris nach vorläufigen Zahlen mit. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einer Stagnation gerechnet.
Im zweiten Quartal war die französische Wirtschaft noch um 0,5 Prozent gewachsen und hatte damit eine Rezession beendet. Zum Jahresende 2012 sowie im Auftaktquartal 2013 war das BIP gesunken. Experten sprechen gemeinhin von einer Rezession, wenn die Wirtschaft in zwei Quartalen in Folge schrumpft.
Im Vergleich zum Vorjahr legte die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal schwächer als erwartet zu. Hier liegt das Plus beim BIP laut Insee bei 0,2 Prozent. Analysten hatten einen Zuwachs von 0,3 Prozent erwartet. Der Anstieg im zweiten Quartal fiel nach revidierten Zahlen mit 0,5 Prozent auf Jahressicht etwas deutlicher aus als zunächst berechnet (plus 0,4 Prozent).
Niederlande verlassen Rezession
Die Konjunkturerholung in der Euro-Zone zeigt sich auch in den Niederlanden. Die fünftgrößte Volkswirtschaft des Euroraumes hat ihre einjährige Rezession beendet. Im dritten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,1 Prozent gewachsen, teilte das nationale Statistikbüro am Donnerstag in Voorburg mit. Damit legte die Wirtschaft erstmals seit dem Frühjahr 2012 wieder zu.
Die Behörde revidierte außerdem das Ergebnis für das Vorquartal nach oben. Demnach stagnierte die Wirtschaft von April bis Juni. Zunächst war ein Minus um 0,1 Prozent gemeldet worden. Seit Ende 2012 hat sich die Wirtschaftsentwicklung in dem Land kontinuierlich verbessert.
Italien: Wirtschaftliche Talfahrt schwächt sich ab
Die wirtschaftliche Talfahrt Italiens hat sich verlangsamt. Im dritten Quartal schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der drittgrößten Euro-Volkswirtschaft um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde Istat am Donnerstag in Rom mitteilte. Volkswirte hatten dies erwartet. Im zweiten Vierteljahr war die Wirtschaftsleistung noch um 0,3 Prozent gesunken. Italien steckt seit Mitte 2011 in einer Rezession.
Im Jahresvergleich fiel das BIP laut Istat von Juli bis September um 1,9 Prozent. Im zweiten Quartal war die Wirtschaftsleistung noch um 2,2 Prozent zum Vorjahr geschrumpft.
dpa/est