Als Zugeständnis im Atomstreit will der Iran ausländischen Inspektoren noch in diesem Jahr erstmals den Zugang zur Atomanlage Arak ermöglichen. Gezeigt werde aber nicht der Schwerwasserreaktor selbst, sondern der angeschlossene Abkühlbereich, sagte der Sprecher der iranischen Atomorganisation am Dienstag der Agentur Irna.
In solchen Reaktoren fällt Plutonium an, das für die Produktion von Atomwaffen verwendet werden könnte. Die Inspektion gehört zu den Vereinbarungen, die am Montag in Teheran zwischen IAEA-Chef Yukiya Amano und Irans Atomchef Ali-Akbar Salehi Teheran unterzeichnet worden waren.
Auch nach den jüngsten Annäherungen im Atomstreit darf die IAEA weiterhin nicht Anlagen zur mutmaßlichen Forschung an Atomwaffen untersuchen. Die UN-Behörde hatte ursprünglich auf einer vollständigen Kooperation beharrt, was ihre Anfragen zu Inspektionen von Anlagen anging. Der Westen befürchtet, dass der Iran unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms auch Bomben bauen will. Der Iran bestreitet das.
"Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) kann Arak schon vor dem nächsten Treffen in Wien am 11. Dezember besichtigen", sagte der Sprecher Behruz Kamalwandi. Der Schwerwasserreaktor Arak soll im nächsten Jahr in Betrieb gehen. Die iranische Führung verweigere sich aber weiterhin den Forderungen der IAEA, auch die Baupläne des Schwerwasserreaktors offenzulegen, sagte Amano.
Die Vereinbarung von Teheran soll als Fahrplan für die weitere Zusammenarbeit dienen und die Inspektion einiger Atomanlagen erleichtern. Die Erlaubnis für eine Inspektion der Militäranlage Parchin - ein wichtiges Anliegen der IAEA - sei nicht gewährt worden. Westliche Geheimdienste vermuten, dass dort Experimente zur Entwicklung von Atomsprengköpfen stattgefunden haben.
IAEA-Chef Amano sagte am Dienstag nach seiner Rückkehr aus dem Iran, die neue Abmachung mit der iranische Führung solle den bisherigen Stillstand überwinden. Noch in dieser Woche werde die IAEA einen aktuellen Iran-Bericht an ihre Mitgliedsstaaten senden.
dpa/okr - Archivbild: Hamid Forutan (epa)