Die Verhandlungspartner bei den Atomgesprächen mit dem Iran sehen große Chancen auf ein baldiges Abkommen mit Teheran. Er sehe "sehr, sehr hohe Chancen" für eine baldige Lösung, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow.
Beim nächsten Treffen der sogenannten 5+1-Gruppe mit Teheran könnte ein gemeinsames Dokument vereinbart werden, sagte Lawrow am Sonntag nach Angaben der Agentur Interfax. In Genf habe es erhebliche Fortschritte gegeben. Lawrow hob hervor, sein US-Kollege John Kerry habe besonders dazu beigetragen.
Der deutsche Außenminister Westerwelle erklärte, es habe substantielle Fortschritte gegeben. Noch nie seien die Teilnehmer der Gespräche so nah an einer Einigung gewesen. Sein britischer Kollege Hague sagte dem Fernsehsender BBC, eine Vereinbarung liege bereits auf dem Tisch und sei in den nächsten Wochen erreichbar.
Hague betonte zudem, dass eine diplomatische Vereinbarung mit dem Iran auch im Interesse Israels sei. Dessen Ministerpräsident Netanjahu warnte dagegen in Jerusalem erneut vor einer solchen Einigung. Dadurch würde sich lediglich der internationale Druck auf Teheran verringern, während das Land aber die Fähigkeiten zum Ausbau seines Nuklearprogramms behielte.
Die Verhandlungen zwischen dem Iran und der "5+1-Gruppe", der fünf UN-Vetomächte und Deutschland, waren am Samstag ins Stocken geraten und vertagt worden. Sie sollen am 20. November fortgesetzt werden. Der Iran fordert das Recht auf Atomnutzung. Vor allem der Westen aber fürchtet, dass Teheran unter dem Deckmantel ziviler Kernenergie an Atomwaffen baut.
br/dpa/mh - Bild: Jason Reed (afp)