Das Rote Kreuz befürchtet nach dem verheerenden Taifun "Haiyan" auf den Philippinen mehr als 1000 Todesopfer. Das sagte der Chef der Hilfsorganisation, Richard Gordon.
Niemand habe aber bislang die Leichen gezählt, betonte er. Es handele sich um Schätzungen von Mitarbeitern vor Ort. "Es sind jede Menge Leichen, wir haben keine Zeit, sie zu zählen", sagte Gordon. "Wir kümmern uns um die Toten, wir wollen sicherstellen, dass sie schnell geborgen werden."
Die Behörde für Katastrophenschutz meldete am Samstag offiziell 138 Todesopfer. Der Sprecher räumte ein, dass die Zahl weitaus höher liegen dürfte. Fotografen und Helfer berichteten aus dem Krisengebiet, dass überall Leichen auf den Straßen liegen.
Das Gesundheitsministerium hält nach Angaben eines Staatssekretärs schon Ausschau nach einem Standort für Massengräber. Die meisten Opfer meldete die Behörde aus der Provinz Leyte. Dort liegt auch die schwer verwüstete Hafenstadt Tacloban, in der 220.000 Menschen leben.
Nach Angaben von Mitarbeitern des Roten Kreuzes wurde Tacloban zu 80 Prozent zerstört. Der Wirbelsturm hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen und vielerorts Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst. Gebäude stürzten in sich zusammen, Strom- und Telefonleitungen sind gekappt. Viele Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten.
"Haiyan" war einer der gewaltigsten Taifune, die je Land erreichten. Über das Südchinesische Meer zieht er nun Richtung Vietnam. Rund eine halbe Million Menschen wurde aus den dortigen Küstengebieten in Sicherheit gebracht.
dpa/br/mh/km - Bild: Raul Banias (afp)