Mit Windgeschwindigkeiten in Rekordhöhe ist der Super-Taifun "Haiyan" über die Philippinen hereingebrochen. Mindestens drei Menschen starben, nachdem der Sturm am Freitagmorgen an der Ostküste auf Land traf. "Haiyan" gilt als einer der gefährlichsten Wirbelstürme seit Jahrzehnten. Die Philippinen müssen sich auf möglicherweise katastrophale Schäden gefasst machen.
Die Spitzenwindgeschwindigkeiten von "Haiyan" liegen nach Angaben des philippinischen Wetterdienstes bei 275 Kilometern in der Stunde, weit über der Schwelle zur gefährlichsten Taifun-Kategorie. Das amerikanische Taifun-Warnzentrum (JTWC) sprach wegen der Windstärke von einem "Super-Taifun". "Haiyan" ist chinesisch und heißt "Sturmvogel". Auf den Philippinen heißt der Sturm "Yolanda".
22 Provinzen betroffen
Mehr als 680.000 Menschen mussten ihre Häuser in Küstengebieten oder anderen gefährdeten Regionen verlassen, wie die Behörde für Katastrophenschutz mitteilte. 22 Provinzen seien betroffen - es drohen Überschwemmungen und Erdrutsche.
Zwei der Opfer seien von Stromschlägen getötet worden, sagte Eduardo Del Rosario, der Leiter der Behörde für Katastrophenschutz. Der dritte Tote, ein zweijähriger Junge, wurde vom Blitz getroffen. Die Behörden befürchten, dass der Sturm auf dem Weg über den asiatischen Inselstaat weitere Menschen tötet.
"Haiyan" traf laut Wetterdienst an fünf Orten gleichzeitig auf Land, wie der Wetterdienst erklärte. In der betroffenen Region etwa 650 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila fielen Strom und Telefone aus. Über das Ausmaß von Schäden und mögliche weitere Opfer lagen deshalb zunächst keine umfassenden Angaben vor. Überall versperrten umgefallene Bäume die Straßen, Häuser wurden beschädigt.
In der Region und in Nachbarprovinzen waren Schulen und Behörden geschlossen geworden. Zwölf Flughäfen stellten den Verkehr ein, ebenso die Fährhäfen. Der Katastrophenschutz richtete zahlreiche Notunterkünfte ein.
Meteorologen zufolge ist "Haiyan" der größte Taifun seit mehr als 30 Jahren. Im Oktober 1979 starben durch Taifun "Tip" in Japan und auf Guam knapp 100 Menschen.
dpa/jp - Bild: Charism Sayat (afp)