Für einen Giftmord an Palästinenserführer Jassir Arafat mit Polonium 210 fehlen nach Aussage von Schweizer Experten letzte Beweise. Es könne zum jetzigen Zeitpunkt nur nicht ausgeschlossen werden, dass Arafat vergiftet worden sei, betonten die Schweizer Mediziner vom Institut für Radiophysik der Uni-Klinik von Lausanne (CHUV) am Donnerstag.
Sie hatten Proben von Knochen und Kleidung Arafats untersucht. Für Gewissheit würden noch viel mehr Informationen gebraucht, sagte François Bochud, Chef der Strahlenphysik.
Die Analysen seien besonders schwierig gewesen, da acht Jahre zwischen dem Tod Arafats und dem Beginn der Untersuchungen gelegen hätten. "Wir konnten nicht kontrollieren, dass die Proben unter Bedingungen konserviert worden sind, die wir uns gewünscht hätten", sagte Patrice Mangin, Chefforensiker der Uniklinik.
Der arabische TV-Sender Al-Dschasira und die britische Zeitung "Guardian" hatten am Mittwoch über den 108 Seiten umfassenden Bericht der Schweizer Experten berichtet. In Gewebeproben Arafats hatten die Experten eine 18 Mal so hohe Konzentration von Polonium 210 gefunden worden wie normal. Israel hat jede Verantwortung für den Tod Arafats zurückgewiesen.
dpa/mh - Bild: Fabrice Coffrini (afp)