Der frühere Palästinenserführer Jassir Arafat ist 2004 möglicherweise doch einem Giftmord zum Opfer gefallen. Darauf zumindest deuten Untersuchungsergebnisse Schweizer Experten hin, von denen der TV-Sender Al-Dschasira und die britische Zeitung "Guardian" am Mittwoch berichteten.
Die Proben, die bei einer Exhumierung von Arafats Leiche vor knapp einem Jahr entnommen worden waren, würden 18 Mal mehr Polonium enthalten als normal, berichtete Al-Dschasira. Arafats Witwe Suha sprach von einem "Verbrechen des Jahrhunderts".
Bei der Exhumierung hatten Experten aus der Schweiz, Frankreich und Russland Proben entnommen. Die Schweizer Experten hatten ihr Ergebnis der Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah am Dienstag vorgelegt. Die Ergebnisse sollten aber erst veröffentlicht werden, wenn auch das französische Gutachten vorliege, hieß es. Dieses steht noch aus. Russische Experten hatten eine Vergiftung Arafats mit Polonium ausgeschlossen.
dpa/est - Archivbild: Hussein Hussein (afp)