Oppositionsführer Mussawi forderte seinen Anhang auf, die Massenproteste für Neuwahlen sollten so ruhig und unaufgeregt wie möglich fortgesetzt werden und heute unter dem Zeichen der Trauer stehen. Die Hauptforderung nach der Annullierung der Wahlen vom vergangenen Freitag sei weithin bekannt und müsse nicht ständig wiederholt werden, erklärte Mussawis Unterstützer-Netzwerk. Die Demonstranten wollen mit dieser Strategie offenbar eine Provokation der Staatsmacht vermeiden.
Unterdessen will der iranische Wächterrat am kommenden Samstag die bei den umstrittenen Präsidentschaftswahlen unterlegenen Kandidaten, darunter Oppositionsführer Mussawi, hören. Das iranische Staatsfernsehen berichtet, der aus sechs Geistlichen und sechs hohen Richtern zusammengesetzte Wächterrat habe die Kandidaten eingeladen, an der Prüfung des Wahlergebnisses teilzunehmen. Ein Sprecher des Wächterrates sagte, die unterlegenen Kandidaten hätten mehr als 646 Unstimmigkeiten bei der Wahl angeprangert, die untersucht werden sollen. Revolutionsführer Ajatollah Ali Chamenei hatte den Wächterrat angewiesen, die Einwände der Kandidaten sorgfältig zu prüfen.
dpa/fs