Materialversagen hat möglicherweise den Unfall der Wuppertaler Schwebebahn vor knapp drei Wochen verursacht. Um dies zu prüfen, sei ein Materialkunde-Experte als weiterer Gutachter hinzugezogen worden, sagte am Dienstag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Seit der aufwendigen Sanierung der berühmten Bahn werden für deren Stromschiene Kunststoffhalterungen verwendet, die nun ins Visier der Ermittler geraten sind. Zuvor waren die Halterungen den Angaben zufolge aus Metall.
Auf einer Länge von 260 Metern hatte ein Zug die Stromschiene aus der Verankerung gerissen. 76 Passagiere saßen in zwölf Metern Höhe fest. Zwei Menschen wurden verletzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Die Schwebebahn ist knapp drei Wochen nach dem Unfall zwar repariert, dennoch müssen werktäglich gut 80.000 Menschen mit Ersatzbussen vorlieb nehmen. Die Düsseldorfer Bezirksregierung hat als Aufsichtsbehörde die Wiederaufnahme des Betriebs untersagt: Solange die Ursache nicht geklärt sei, werde der Betrieb nicht erlaubt, sagte ein Sprecher der Behörde. Die Zwangspause der Schwebebahn verlängert sich damit auf unbestimmte Zeit.
dpa/sh