Die Experten der «Troika» aus EU, IWF und EZB haben am Dienstag eine neue Runde ihrer Überprüfungen des griechischen Reform- und Sparprogramms begonnen. Es geht um die Freigabe einer weiteren Tranche in Höhe von einer Milliarde Euro für das chronisch am Rande der Pleite stehende Land. Kritisch ist vor allem der Haushaltsfehlbetrag im kommenden Jahr.
Der griechische Regierungschef Antonis Samaras schloss weitere Kürzungen von Gehältern oder Renten und Pensionen aus. «Die wird es nicht geben», sagte er im griechischen Fernsehen. Die Regierung fürchtet erneute Proteste, sollte es abermals zu Einsparungen kommen.
Die Geldgeber Athens beziffern den Fehlbetrag nach neusten Schätzungen auf 2,5 bis 2,9 Milliarden Euro und fordern weitere Sparmaßnahmen. Athen schätzt die Lücke dagegen nur auf 500 Millionen Euro und geht davon aus, dass der Betrag durch Reformen und ein weiter verbessertes Eintreiben von Steuern eingesammelt werden kann.
Neue Streiks angekündigt
Aus Protest gegen die Sparmaßnahmen der Regierung wollen die griechischen Staatsbediensteten am Mittwoch die Arbeit für 24 Stunden niederlegen. Es werden erhebliche Problemen im Verkehrsbereich und bei Behörden erwartet. Auch die Gewerkschaft des privaten Bereichs hat zu Streiks aufgerufen.
Unter anderem werde es zu Verspätungen im Flugverkehr und zu einigen Annullierungen vor allem von Inlandsflügen kommen, teilte die Fluglotsengewerkschaft am Dienstag mit. Ihre Mitglieder wollen zwischen 11:00 und 14:00 Uhr streiken. Für 24 Stunden sollen auch die Fähren bestreikt werden.
Geschlossen bleiben sollen neben Ministerien und Schulen auch zahlreiche antike Stätten. Krankenhausärzte werden nur Notfälle behandeln.
dpa/sh/jp - Bild: Bernal Revert (belga)